![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Ortsfamilienbuch Prossekel/WiesentalAllgemeines Der Netzekreis war von 1919 bis 1945 ein Landkreis in der Grenzmark Posen-Westpreußen. Sein Verwaltungssitz war die Kreisstadt Schönlanke. Die Landschaft des Kreises war von der Eiszeit geprägt. Das Urstromtal der Netze im Süden bildete die südliche Kreisgrenze zu Polen. Heute liegt das ehemalige Kreisgebiet in der polnischen Woiwodschaft Großpolen. (Quelle: WIKIPEDIA) Die erste Erwähnung des Dorfes als Piotrovo/Petersdorf findet sich im Posener Grodbuch, dass eine Gründung um das Jahr 1594 vermuten läßt. Der Name erinnert höchstwahrscheinlich an Petrus Czarnkowski, der in diesem Zeitraum Grundherr von Filehne war. Wann genau das Dorf in Prossekel umbenannt wurde ist nicht bekannt. Der Name Wiesental wurde ab 1906 eingeführt. Im Ort selbst gab es u.a. ein Bethaus, ein Ortsarmenhaus, eine Gastwirtschaft und ein kleines Schulgebäude für 2 Klassen. In den Stadesamtunterlagen wird angegeben welche Ortschaften zumindest ab 1888 zum Standesamtsbezirk Prossekel/Wiesental gehörten: Prossekelmühle (ab ca. 1908 Waldfrieden), Springwerder, Neuhochzeit, Drageschneidemühl, Königstheerofen und Forsthaus Klappbruch. In das OFB wurde jedoch nur Personen mit Wohnsitz Prossekel/Wiesental aufgenommen, sowie die Daten der Eltern. Trauzeugen wurden als Notiz mit aufgenommen, ebenso wie Trauzeugen die von außerhalb waren. Die Erstellung eines weiteren OFB mit allen Ortschaften im Zuständigkeitsbereich des Standesamts Eichberg (polnisch Dębogóra) und Prossekel/ Wiesental ist in Planung. Zeigt es doch die engen Verbindungen zwischen den Familien im näheren Umkreis. Interessant sind die außerdem erfassten Daten, die den Standesamtunterlagen entnommen werden konnten. So zeigt sich, dass die überwiegende Mehrheit der männlichen Bevölkerung als Arbeiter/ Arbeitsmann benannt wurde. Allerdings gab es durchaus einen kleinen Anteil weiblicher Arbeiterinnen. Weitere genannte Berufe im Ort waren: Ackerwirt, Bahnwärter, Bautechniker, Böttchermeister, Buchhalter, Dachdecker, Dienstmagd, Fischer, Fleischer, Flößer, Förster, Fuhrmann, Gastwirt, Glasermeister, Händler, Handmann, Hausmann, Hebamme, Kädner, Kalkbrenner, Kaufmann, Bäckermeister, Krankenwärter, Kufütterer, Kutscher, Lehrer, Leibgedinger/in, Maurer, Müller, Musikus, Oberheizer, Ortsvorsteher, Pensionär, Postbote, Rentenempfänger/in, Sattlermeister, Schäfer, Schiffer, Schlosser, Schmied, Schneider/in, Schuhmacher, Standesbeamter, Steinschläger, Stellmacher, Teerschweler, Tischler, Verwalter, Vorarbeiter, Weichensteller, Wirtschafter/Ökonom, Ziegler, Zimmermann. Interessant ist auch das auch eine Benennung nach Eigentum stattfand wie z.B.: Besitzer, Büdner (Häusler), Eigentümer, Pächter, Privatmann, Einlieger, Fabrikbesitzer, Gutsbesitzer, Mühlenbesitzer, Vorwerksbesitzer. Viele der Frauen hatten bis zu 10 Kinder, die oft schon bei der Geburt starben. Erstaunlich war doch die hohe Zahl unehelicher Kinder, die meist erst bei der Hochzeit anerkannt wurden. Insgesamt sind 14 Männer des Ortes im 1. WK als gefallen beurkundet worden. Es gab Selbstmorde und unbekannte Tote. Im Januar 1945 flohen die letzten verbliebenen Bewohner aus dem Ort. Das umreißt ein wenig die Alltagsgeschichte dieses Ortes in dem mein Vater geboren wurde. Das war meine größte Intension, mit Hilfe der noch vorhandenen Daten ein wenig mehr über das Leben dort zu erfahren. Leider stehen keine KB zur Verfügung, die auch den Zeitraum vor 1874 abdecken würden.
Die erste Version dieses OFB wurde in der Annahme erstellt, daß nur Standesamtsunterlagen aber keine Kirchenbücher aus dem Ort erhalten sind. Diese Annahme konnte, Dank den Hinweisen von Frau Laura Kaatz (Forscherin aus den USA) und Herrn P. David Doherty, revidiert werden.Freundlicherweise wurden mir die digitalen Dateien der aller erhaltenen Kirchenbücher von Frau Kaatz und Herrn Doherty zur Verfügung gestellt. Die Dateien wurden z.T. im Mormon Temple (Salt Lake City) durch Frau Kaatz aufgenommen. She did an admirable job! Allen anderen Hinweisgebern gilt ebenso mein Dank. Die vorhandenen Unterlagen aus dem Standesamt Eichberg (polnisch Dębogóra) und ab 1888 im neu eingerichteten Standesamt Prossekel/Wiesental (polnisch Przesieki) sind in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt. Die Unterlagen der Standesämter sind im Archiv in Piła (deutsch Schneidemühl) im Original vorhanden und sind digitalisiert auf der polnischen Internet-Plattform BASIA (http://www.basia.famula.pl/) unter Dębogóra sowie Przesieki einzusehen. Einige der Kirchenbücher von Prossekel sind unter Czarnków bei BASIA zu finden. Die Kirchenbücher von Prossekel 1818-1874 finden sich im Archiv in Poznań und sind leider noch nicht alle digital einsehbar. Die geringe Anzahl katholischer Einwohner wurde z.T. im Ort Czarnikau (pol. Czarnków bei BASIA) beurkundet, in der dortigen katholischen Kirche. Dort finden sich erstaunlicherweise noch Duplikate etlicher Kirchenbücher (ev./kath.) von Prossekel. Die Bestände sind unsortiert und unvollständig (Tabelle 2).
Tabelle 1
Tabelle 2 Hinweise zu den aufgenommen Daten: Auch bei sorgfältigster Bearbeitung kann ein OFB nicht fehlerfrei sein. Fehler bei den Angaben des Standesbeamten, mangelnde Kenntnis des Anzeigenden, Irritationen wg. gleicher Namen, Lese- bzw. Interpretationsfehler der OFB Autorin, etc. Aus diesem Grund wird jegliche Haftung für die Richtigkeit der Angaben ausgeschlossen. Die Originalurkunden sind digital einsehbar (siehe angegebenen Link zu BASIA). Problematisch sind im besonderen die oft gleichen Namen und fehlende weitere Angaben auf den Unterlagen. Viele Familiennamen wurden in unterschiedlichen Varianten beurkundet und deshalb von der Autorin vereinheitlicht. Es wurde ein Hauptname erfasst, der alle dokumentierten Varianten beinhaltet, die in der Tabelle (s.u.) aufgeführt sind.
|
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Letzter Stand Ortsfamilienbuch Prossekel/Wiesental: 17.03.2024 |