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12.450 Personen
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4.063 Familien
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Ortsfamilienbuch Neunforn
Ortsbezeichnungen
Die historische Kirchgemeinde umfasste die Dörfer Oberneunforn, Niederneunforn, Wilen, die Weiler Farhof und Burghof sowie Gehöfte wie Enteschiessmühle, Mönchhof und Farhaus; in der Datei erscheinen sie als Neunforn-ON, Neunforn-NN u.s.f. Der Weiler Burghof war kirchhörig nach Neunforn, gehörte jedoch zur Zürcher Vogtei Andelfingen und erscheint deshalb als Ossingen-Burghof; in Wilen verläuft die Grenze der Kantone Zürich und Thurgau mitten durch das Dorf. Wo immer die Register klar unterschieden lauten die Ortbezeichnungen entweder Oberstammheim-Wilen oder Neunforn-Wilen.
Quellen
Einführung
Aus Gründen des Datenschutzes sind die modernen Quellen der Zivilstandsämter (ab 1876) nicht allgemein zugänglich und Nachforschungen (mit Bewilligung) nur innerhalb des eignen Stammes möglich. Im Kanton Thurgau blieben alte Aufzeichnungen (vor 1876) Eigentum der Kichgemeinden, Originale sind für Forscher schwer oder nicht zu erschliessen. Die Kirchenbücher wurden von den Kirche der Heiligen der letzten Tage (Momonen oder LDS) verfilmt; Kopien können im Staatsarchiv Thurgau oder bei Forschungsstellen der LDS eingesehen werden (Filme 0958686, 0958687 und 0958688).
Neunforn
Die ältesten Tauf-, Ehe- und Totenbücher (Kirchenbücher, KB) sind verschollen. Erhalten sind Aufzeichnungen von 1732 bis Ende 1875. Die Angaben varieren, einige Pastoren notierten zusätzliche Angaben (Kind schon 2 Monate nach der Heirat geboren, Todes¬ursachen), andere nur ein Minimum. Neben den Kirchenbüchern sind in Neunforn auch „Familienbücher“ oder „Familienrodel“ erhalten (ab ca. 1750 bis ca. 1850). In ihnen zeichneten die Pastoren einzelne Familen auf, öfters über drei Generationen und fügten Anmerkungen wie „hat nach Ossingen geheiratet“, „dient in Stammheim“, „ist Soldat in holländischem Dienst“ u.a. bei. Diese Rodel wurden zusammen mit den Kirchenbüchern auf Mikrofilm aufgenommen.
Die Zeit vor 1732 kann anhand der „Bevölkerungsverzeichnisse“ erforscht werden; sie wurden 1634, 1637, 1640, 1643, 1649, 1670, 1678, 1683, 1690, 1697 1709 und 1733 erstellt und entsprechen in etwa einer heutigen Volkszählung. Die grossen Intervalle zwischen 1649/70 und 1709/1733 verunmöglichen in gewissen Fällen, Personen einem Stamm oder Eltern zu zu ordnen (zB. Kinder vom 1. Mann einer Frau); öfters wurde bei spätern Nachführungen nicht zwischen Stiefkindern und leiblichen Kindern der Ehepartner unterschieden.
Die ältesten Register (1634 bis 1678) nennen ungefähre Alter der Kinder; Angaben weichen von einer Nennung zur andern oft deutlich ab, manchmal verwirren sie mehr als sie erhellen. Zwischen 1683 und 1697 wird auch das geschätzte Alter der Eltern aufgeführt. Die letzten zwei (1709 und 1733) enthalten meist das Geburts- oder Tauf¬datum, was schliessen lässt, dass damals die Taufregister noch vorhanden waren. Für Familienforscher sind diese Register auch deshalb von Interesse, weil sie Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse geben (eine Familie beschäftige 3 Knechte/Mägde, in einer andern mussten schon Zehnjährige als Dienstboten bei andern Familien ihr Brot verdienen). Sie führen auch Personen auf, die im nahen Kanton Schaffhausen oder im süd¬deutschen Raum lebten.
Diese Register wurden in Zürich archiviert und sind in einem guten Zustand (im Staatsarchiv unter der Signatur
E II einzusehen). Sie wurden zweifelsohne eingefordert um Ueberblick über Einwohnerzahlen und Zusammen¬setzung zu erlangen und enthalten zT. Angaben über Anzahl der Haushaltungen, Erwachsene, Kinder, Waisen, Witwen und Witwer, wehrfähige Männer und Ortsfremde. Sechs oder sieben Jahre vor 1634 ging die Pest um und 1632/33 rückte der dreissigjährige Krieg nach Süden vor; 1636 war erneut Pestzeit. Nach dem dreissigjährigen Krieg wanderten viele Einwohner aus der Eidgenossenschaft nach Deutschland aus. 1668 ging die Pest erneut um, erreichte allerdings die Gegend um Neunforn nicht.
Um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert waren die Durchschnittstemperturen tiefer als normal (kleine Eiszeit) und so ist 1709 die Bevölkerungszahl deutlich gesunken, bei vielen Personen notierte der Pastor „wandert“, „unbekannten Aufenthalts“, „in der Hungerzeit weggelaufen“.
Bevölkerungszahlen
1634 |
1637 |
1649 |
1670 |
1690 |
1709 |
1733 |
1762 |
1825 |
1841 |
1980 |
2000 |
754 |
567 |
715 |
969 |
1070 |
825 |
961 |
858 |
1311 |
1417 |
662 |
948 |
Quellen: 1634 bis 1841 Bevökerungsverzeichnisse/Rodel; 1980 u. 2000 Gemeindekanzlei Neunforn
Namen
Namen der Familien sind weitgehend systematisiert und an die heutige Schreibweise angeglichen und zugleich (um die Transkription in Englisch und andere Sprachen zu erleichtern) Umlaute (ä = ae, ö = oe, ü =ue) ersetzt (Brak – Brack; Göz = Goetz; Hürni = Hoerni; Löchlin = Loechli; Rüegg = Rueegg usf.). Das gilt auch für Vornamen (Barbel, Barbeli = Barbara; Elisa, Elise, Lisabet, Lisbeth = Elisabeth usf.); falls einer Familie der selbe normierte Vorname zweimal gebraucht wurde, ist der Originalname in Klammer gesetzt (Elisabeth (Lisbet)).
Datumsangaben
Bis zum 31. Dezember 1700 benützte die Mehrzahl der reformierten Kantone der Schweiz den julianischen Kalender; anschliessend den gregorianischen. Datumsangaben vor 1701 wurden nicht umgerechnet.
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