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Familiendatenbank MerzienDiese Datenbank dient in erster Linie der Sammlung von Daten zu Familien in Merzien, Hohsdorf und Zehringen, da die Kirchenbücher beim Brand des Merziener Pfarrhauses 1916 größtenteils vernichtet wurden. Ziel ist es – vor allem mithilfe von Informationen aus den Kirchenbüchern der umliegenden Gemeinden –, Familiendatensätze und -zusammenhänge zu rekonstruieren. Ergänzungen jeglicher Art sind daher sehr willkommen. Für die Zeit ab 1812 gibt es für Merzien Ersatzregister der Taufen und Begräbnisse, ab 1861 auch für Zehringen. Einträge aus diesen Registern sollen (bis etwa 1875) zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden.
Das Kirchspiel Merzien umfasste ursprünglich nur das gleichnamige Pfarrdorf mit dem eingepfarrten Ort Hohsdorf. 1886 wurde Zehringen als Filiale eingegliedert, das ab 1639 von Großbadegast und zuvor von Osternienburg verwaltet wurde. Bis 1607 wurde Scheuder von Merzien betreut, ebenso Osternienburg von 1630 bis 1668 und Pißdorf von 1643 bis 1650. Während der Vakanz der Pfarrstelle zwischen 1924 und 1946 sowie ab 1949 wurde Merzien von Großbadegast, seit 1961 von Reupzig verwaltet. Während die konfessionelle Entwicklung von Merzien und Hohsdorf – seit Einführung der Reformation 1527 – durch die der Stadt Köthen beeinflusst wurde und damit seit 1596 das Reformiertentum vorherrschte, hielt die Gemeinde in Zehringen zunächst am lutherischen Glauben fest. 1880 fand die Union beider Konfessionen im Köthener Raum statt. Heute gehört Merzien mit Hohsdorf zum Pfarramt Quellendorf im Kirchenkreis Dessau und Zehringen zum Pfarramt Osternienburg im Kirchenkreis Köthen. Merzien bildet mit seinen eingemeindeten Ortsteilen Hohsdorf und Zehringen eine Ortschaft der Kreisstadt Köthen (Anhalt) im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Hohsdorf und Zehringen bildeten eigenständige Gemeinden, bis sie 1950 nach Merzien und gemeinsam mit diesem 1994 in die Stadt Köthen eingemeindet wurden.
Die Ortschaften Merzien liegt etwa vier km östlich der Kreisstadt und wurde erstmals 1347 als „Mortzyn“ erwähnt. Bis dahin gehörte es denen von Reder, die es an die Fürsten von Anhalt verkauften. 1370 erscheint der Ort im Register der Magdeburger Dompropstei. Seit dem Dreißigjährigen Krieg gehörte das Rittergut – zuvor belehnt von den Gutsherren von Dünau – denen von Schlegel, die es1783 an Fürst Karl Georg Leberecht von Anhalt-Köthen verkauften. Die Kirche ist 1899 erbaut worden. Ihr Vorgängerbau stammte aus dem 13. Jahrhundert und wurde beim Kauf 1347 erwähnt. Am 4. März 1916 brannte das Merziener Pfarrhaus ab, das danach nicht wieder aufgebaut wurde.
Der nach Merzien eingepfarrte, östlich vom Pfarrdorf gelgene Ort Hohsdorf wurde erstmals 1494 erwähnt, als es die Kalbs an die von Dünau auf Merzien verkauften. Das Rittergut gehörte im 17. Jahrhundert denen von Oepp (Oppen). Es ging 1752 an das adlige Fräuleinstift in Mosigkau über.
Für Zehringen ist eine erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1370 bekannt. Als „Zeringe“ taucht der nördlich von Merzien gelegene Ort im Lehn- und Zinsverzeichnis der Magdeburger Dompropstei auf. Auch auf Zehringen saßen die von Schlegel vom Beginn des 16. Jahrhunderts an, bis sie die Besitztümer 1783 der fürstlichen Kammer verkauften. Die Kirche wurde schon im 13. Jahrhundert erwähnt und bis heute nur leicht verändert.
Quellen Neben den nach und nach bearbeiteten Kirchenbüchern aus den benachbarten Orten sollen folgende Original- und Ersatzregister von Merzien und Zehringen für die Erfassung der Datensätze benutzt werden:
Erläuterungen zur Erstellung Die Familiendatenbank befindet sich momentan in der Anfangsphase und soll durch „Zufallsfunde“ möglichst umfangreich erweitert werden. Die Schreibweise der Vor- und Familiennamen wurde weitgehend vereinheitlicht und an heute übliche Schreibweisen angepasst. Familiennamen in Klammern sind als Ehenamen zu verstehen. Wohnorte und Angaben zum Beruf/Stand einer Person sind mit einer Zeitspanne angegeben, die als Mindestwert zu verstehen ist. Ob die Personen bereits früher oder auch später noch den Beruf ausübten bzw. im Ort wohnten, lässt sich nicht in allen Fällen aus den Quellen ermitteln. Daten mit dem Zusatz „errechnet“ sind aus Altersangaben anderer Einträge errechnet und können je nach Sorgfalt des Schreibers mehr oder weniger abweichen. Geburtsorte ohne zugehörige Datumsangaben sollten als Herkunftsorte verstanden werden. Jahreszahlen mit dem Zusatz „um“ sind Vermutungen. [ ] steht für Lücken im Original, […] für nicht (mehr) lesbare Passagen. Errata Da trotz sorgfältiger und gewissenhafter Arbeit Fehler bei der Erarbeitung nicht ausgeschlossen werden können, werden ergänzende und korrigierende Hinweise gern entgegengenommen.
Literatur: Franz Büttner Pfänner zu Thal, Anhalts Bau- und Kunst-Denkmäler nebst Wüstungen, Dessau: Kahle 1894. Hermann Graf, Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, hrsg. vom Landeskirchenrat der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Dessau 1996. (online: Pfarrerbuch) Emil Weihe, Landeskunde des Herzogtums Anhalt Bd. II, Dessau: Dünnhaupt 1907. Website der Stadt Köthen: Merzien (abgerufen am 5. September 2022). |
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Letzter Stand Familiendatenbank Merzien: 04.08.2024 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 International Lizenz |