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5.038 Personen
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1.962 Familien
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Ortsfamilienbuch Heidau
Heidau zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten und gehörte zum Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse.
Nach der Vertreibung der Deutschen gehört Heidau zu Polen, heißt dort Hajduki Nyskie und ist eine Ortschaft der Stadt- und Landgemeinde Nysa im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
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Fotos: F. Ch. Jarczyk: „Die Dörfer des Kreise Neisse“, 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim, S. 113 |
Quellen:
Wichtigste Quellen waren die Kirchenbücher der katholischen Kirche St. Georg, die als Kopien in einer Forschungsstelle der Mormonen ("Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage") einsehbar waren.
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Kirchenbücher |
nicht verfügbar |
Taufen |
1675 – 1766 |
1767 - 1829 |
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1881 – 1908 |
ab September 1908 |
Trauungen |
1721 - 1782 |
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1830 – 1945 |
1909 |
Bestattungen |
1830 – 1908 |
Juni 1908 - 1909 |
mit Unterbrechungen |
1910 – 1945 |
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Die fett markierten Kirchenbücher sind fast ausnahmslos (Datenschutz) erfasst. Eine eindeutige Verknüpfung von Familien ist wegen lückenhafter Kirchenbücher oft nicht möglich.
Die katholische Kirche St. Georg war Filialkirche von Deutsch Kamitz. Es gibt etliche Vernetzungen mit Familien der beiden Nachbardörfer. Bei Personen, die Bezug zu Deutsch Kamitz haben, erleichtern notwendige Anschlussdaten das Auffinden der Familien im Ortsfamilienbuch Deutsch Kamitz: https://ofb.genealogy.net/hermannstein
Wenn Recherchen einzelner Familiennamen in benachbarte Orte führen, für die bisher kein OFB vorliegt, werden diese auch erfasst.
Zu den Daten:
- Bis ca. 1766 ist in den Kirchenbüchern nicht der Tag der Geburt und des Todes vermerkt, sondern lediglich der Tag der Taufe und der Bestattung. Bei den Personendaten sind die Geburts- und Sterbeangaben bis dahin tatsächlich also Tauf- und Bestattungstage.
- Ungefähre Daten zum Jahr der Geburt und des Todes beruhen auf Berechnungen nach dem Heirats- oder Sterbealter.
- Bei unterschiedlicher Schreibweise der Familiennamen (oft innerhalb einer Generation) wurde zur Erleichterung der eigenen Arbeit eine einheitliche gewählt, z.B. Jupe, Juppe = Jupe
- Bei Heirat von auswärtigen Personen wird der in den Kirchenbüchern genannte Herkunftsort als Geburtsort übernommenen. Ohne Überprüfung handelt es sich aber nur um vermutete Geburtsorte.
- Es ist nicht auszuschließen, dass Personen doppelt vorkommen, wenn durch fehlende Daten eine eindeutige Zuordnung zur Herkunftsfamilie nicht möglich war.
Über das Dorf Heidau
Für den Ahnenforscher wichtige Informationen finden sich in dem Buch „Die Dörfer des Kreises Neisse“ von dem gebürtigen Schlesier Franz-Christian Jarczyk, 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Auf der Webseite von genealogy.net „Landkreis Neisse“ (Version vom 24.11.2019) sind die Dörfer aufgelistet mit Links, die zu den Texten des Buches führen: http://wiki-de.genealogy.net/Landkreis_Neisse
Geographische Lage
Heidau liegt an der Straße nach Altewalde, etwa 6 km südlich von Neisse, 190 m über NN. Das Dorf besaß einen Bahnhof an der Strecke Neisse-Steinau der Neisser Kreisbahn und eine Poststelle. Schon in der Urkunde von 1263 wird der Dorfbach, die Kamitz, genannt und als reißender Wildbach bezeichnet. Die Kamitz entspringt auf der Neuwalder Feldmark; sie nimmt mehrere Wassergräben auf und ist bald so mächtig, dass sie früher Mühlen angetrieben hatte.
Zur Geschichte
Das Dorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt ("villa Heyda"); es gehörte zu den bekannten 65 Dörfern. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 47 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 9 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern hatte. Der Name "Heidau" deutet auf eine Gründung durch deutsche Siedler hin, desgleichen die recht hohe Hufenzahl. Zur Ortsgeschichte ist leider wenig bekannt. Wegen der Nähe zu Neisse wird Heidau oft genug unter vagabundierendem Kriegsvolk gelitten haben. Im 30 jährigen Krieg waren die Schweden mehr als einmal hier, zuletzt im Dezember 1649, also nach dem Friedensschluss von 1648.
Die Gemeinde
- Heidau (Bürgermeister 1935 und 1939: Bauer Emanuel Schubert, 1942: Bauer Karl Wolf) gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Deutsch Kamitz (Hermannstein) und zum Gendarmerieposten Oppersdorf. Die zuständige Station der Grauen Schwestern, 1909 gegründet, war in Hermannstein.
- Schule: Für Heidau läßt sich schon frühzeitig eine Schule nachweisen; ein altes Kirchenrechnungsblatt für 1559 bis 1697 erwähnt für 1570 einen Kirchenschreiber, der zweifellos im Ort Schule hielt. Das zweistöckige Schulhaus stammt von 1840. Im Jahr 1925 besuchten 105 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Emanuel Jüttner, Lehrerin Martha Kynast, Lehrer Robert Sauer (auch 1925); 1935 und 1939: Hauptlehrer Paul Kelbel und Lehrer Emanuel Schubert.
- Die Gemeindeflur ist 779 ha groß. Als Flurname ist Bernbruch (1469) bekannt. Ein Freigut mit 69 ha (Besitzer Alexander Brockt) war seit 1742 im Familieneigentum.
- Bekannte Persönlichkeiten: Aus einer Heidauer Familie Riedel, von der bis noch bis 1945 Nachkommen im Dorf lebten, stammen nach Forschungen des Rektors Paul Ronge die Großeltern mütterlicherseits des Musikers Franz Schubert ab.
Kirche
- Die katholische Kirche St. Georg war eine Filiale von Hermannstein. Die Heidauer Kirche ist dem hl. Georg geweiht. 1375 wurde erstmals dort in einer Urkunde ein Pfarrer erwähnt. 1502 wird berichtet, dass die Kirche eine Filiale von Hermannstein ist und das blieb sie bis in unsere Tage. Das Patronnatsfest (Jungkirmes) war am Sonntag nach St. Georg (23. April), die Kirchweih (Altkirmes, hier "Füllakirmes" - Fohlenkirmes genannt, war am Sonntag nach Martini (11.11.).
- Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
Bewohner: Liste der Bewohner, die 1935 in Heidau lebten: http://wiki-de.genealogy.net/Heidau/_Bewohner_1935
Einwohnerentwicklung
- Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 598 Einwohner, 87 Stellen
1845: 760 Einwohner (2 ev.), 140 Häuser
1895: 846 Einwohner (4 ev.), 131 Häuser, 189 Haushalte
1939: 769 Einwohner, 205 Haushalte
Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baumschule, 1 Dachdecker, 2 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gartenbaubetrieb, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenhändler, 3 Imkereien, 1 Maler, 1 Mühle, 2 Schmiede, 2 Schneider, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 2 :Viehhandlungen, 1 Spar- und Darlehenskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.
Flucht und Vertreibung 1945:
Als russisches Militär das Dorf besetzte, kamen mehrere Frauen, Männer und Kinder ums Leben.
Für die Richtigkeit der Angaben im OFB kann keine Garantie übernommen werden. Trotz Bemühens um Sorgfalt sind Fehler nicht auszuschließen, deshalb sind Hinweise auf Fehler und Ergänzungen stets erwünscht - die Daten können Anregungen bieten, aber nicht die eigene Forschung ersetzen.
Dank gilt allen Forschern, die ihre Dokumente und Forschungsergebnisse uneigennützig zur Verfügung stellen und Herbert Juling für die Einstellung der Datenbank auf der Webseite.
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