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Ortsfamilienbuch GurskeGurske (heute: Górsk) ist ein Dorf im ehemaligen Kreis Thorn in der Provinz Westpreussen und liegt ca. 10 km westlich von Thorn an der Weichselniederung. Allgemeines: Die Geschichte Gurskes wurde bereits 1899 von Hans Maerker in seinem Buch „Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleineren Städte des Kreises Thorn“ ausführlich beschrieben: Bereits in der kulmischen Handfeste von 1233 wird das Dorf Gorzk genannt. Zur Ordenszeit war es ein Zinsdorf der Komturei Thorn. Gurske wurde durch ein königliches Privilegium am 26 August 1457 als „erblicher und ewiger Besitz zu kulmischen Recht“ der Stadt Thorn geschenkt. Zu dieser Zeit scheint es noch keine Eindeichung der Gursker Niederung gegeben zu haben, denn eine Weichselüberschwemmung 1586 veranlasste den Rat Stadt Thorn erste Dämme von Altthorn bis in die Gegend der heutigen Gursker Kirche aufzuschütten. Am 6. Juli 1612 wurde in Gurske auf Anordnung des Rates durch den damaligen Halter der Niederungsortschaften Simon Esken der Grundstein zur evangelischen Kirche gelegt und dieselbe im Jahr 1613 fertig gestellt. Die Einweihung der Kirche wurde am 25. März 1614 durch eine deutsche und darauf durch eine polnische Predigt vollzogen. Simon Kayser oder Cäsar war von 1614-1622 erster Pfarrer in Gurske. Die evangelischen Kirchenbücher wurden ebenfalls seit 1614 geführt. Während der Belagerung von Thorn durch polnische Truppen 1658 wurde die Kirche zerstört, allerdings bereits 1660 wiederaufgebaut und am 17 Januar 1661 erneut eingeweiht. Bereits im 17 Jh. war eine Vielzahl von Orten im Kirchspiel eingepfarrt. 1865 umfasste das Kirchspiel folgende Ortschaften: Alt-Thorn, Berghof, Dorf und Schloss Birglau, Birglauer Wiese, Blottgarten, Gross und Klein Bösendorf, Chorab, Gurske mit Zubehör, Guttau, Leszcz, Lonzyn, Lonzynek, Lubianken, Neubruch, Ollek, Pensau, Przysiek, Renschkau, Rossgarten, Swierczyner Wiese, Schmoll, Schwarzbruch, Sieroko, Toporzysko Dorf und Vorwerk und Ziegelwiese Anmerkungen zum Ortsfamilienbuch: Die Idee zum Ortsfamilienbuch entstand in Folge meiner eigenen intensiven Forschungen in den Gursker Kirchenbüchern. Da insbesondere im 17. Jh. oft zwischen den Familien geheiratet wurde, bot sich eine vollständige Erfassung der Kirchenbücher an, um Fehler zu minimieren und Familien zu verknüpfen. Das Resultat dieser Auswertung ist das vorliegende Ortsfamilienbuch, das in unregelmäßigen Abständen ergänzt werden soll. Bei der Erfassung wurde chronologisch vorgegangen und mit den Kirchenbüchern des 17 Jh. begonnen. Auf Grund der umfangreichen Einträge wird die Auswertung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Trotz Bemühungen wird kein Gewähr auf die Richtigkeit der Daten gegeben. Ebenfalls können trotz Sorgfalt Fehler beim Erfassen und Interpretieren nicht vermieden werden. Insbesondere im 17 Jh. führen verschiedene Schreibweisen von Familiennamen und identische Vornamen zu Fehlern beim Kartieren und Zuordnen. Auch wurden die Ereignisse z.T. nur mit wenigen Angaben beschrieben: So fehlt bei Taufeinträgen öfters der Name des Täuflings oder Sterbeeinträge können gar nicht zugeordnet werden (z.B.: „Ein fremder Mann begraben“ oder „Eine Magd begraben“). Bei den Taufen wurde meinerseits zunächst auf eine Angabe der Taufpaten verzichtet. Trotz der Schwierigkeiten wurde der Versuch unternommen die Ereignisse verschiedenen Familien zuzuordnen. Dabei wurde auch versucht Namen zu einem gemeinsamen Stammnamen zusammenzufassen. Unsicherheiten, alternative Namen und Anmerkungen sind bei der jeweiligen Person vermerkt. Auch konnten verschiedene Orte mit damaligem Namen noch nicht den existieren Orten zugeordnet werden. Als Bestattungsort habe ich, wenn nicht genauer eingegrenzt wurde, Gurske angegeben – Obgleich es natürlich in den Orten auch verschiedene Friedhöfe gab. Unter anderem wurden folgende Namen wie folgt standardisiert oder oftmals äquivalent verwendet. Es lohnt sich daher bei den phonetischen Namen zu schauen. Variationen sind bei den jeweiligen Personen direkt vermerkt:
Da ein Ortsfamilienbuch nur gemeinsam wachsen kann, ist jeder eingeladen sich zu beteiligen: Ich freue mich daher über jede Anmerkung, Mitteilung von Daten, Hinweise, Lokalisierung von Orten und Ergänzungen. „Kleine Statistik“: Die Taufen von 1658 bis Anfang 1661 fehlen auf Grund der Zerstörung der Kirche in Gurske. Vereinzelnd wurden Taufen nachträglich eingefügt (1658: 11 Einträge 1659: 1 Eintrag, 1660: 3 Einträge 1661: 9 Einträge). Ein Teil der Taufen fand jedoch in Thorn statt und einige fehlenden Einträge konnte im KB der Altstadtkirche Thorn gefunden werden. Ebenfalls fehlen Taufen für den Zeitraum (wenn auch nur gering) in der die Pfarrstelle vakant war. Auch scheinen die Beerdigungsbücher nicht vollständig geführt zu sein, da z.T. nur zwei oder drei Personen pro Jahrgang beerdigt wurden, im darauffolgenden Jahr jedoch über 20. Einige Sterbefälle sind somit nicht dokumentierbar. Verwendete Quellen: Primär wurde mit der Auswertung der Kirchenbücher in chronologischer Reihenfolge begonnen. Später sollen ebenfalls noch Standesamtregister und weitere Sekundärquellen eingearbeitet werden. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Quellen mit Stand der Auswertung:
* Im ersten Traubuch befindet sich ebenfalls ein Register der Kommunikanten 1614-1722, das nicht mikroverfilmt wurde. Die Gründe sind mir nicht bekannt. Eventuell ist dieses Register später bei einer Neuverfilmung durch das Staatsarchiv Torun auswertbar. *2 Im III. Totenbuch der KB von Gurske befindet sich auf den ersten 34 Seiten ein "Verzeichniß der bei den Schulen in Guttau, Pensau, Bösendorf und Czarnowo begrabenen Leichen 1787-1800" das neben dem Register von Gurske sich ausschließlich auf die dort beerdigten Personen bezieht. Weitere Quellen:
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Gurske: 06.06.2024 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 International Lizenz |