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Ortsfamilienbuch Niederweidbach mit Oberweidbach und RoßbachOrt und Kirchspiel
Weidbach wurde erstmals 780 bzw. 802 im Codex Eberhardi urkundlich erwähnt. Im Mittelalter lag es an einem viel bereisten Messeweg nach Leipzig. Das Dorfbild Niederweidbachs wird auch heute noch von der Marienkirche geprägt, die mit einem Altar von wahrscheinlich Hans Döring, Hofmaler der Grafen von Solms und Schüler von Lucas Cranach dem Älteren einen Schatz enthält.[1] Der erste protestantische Pfarrer soll nicht unerwähnt bleiben: Bernhard Aspilian übte von 1533 bis 1581 dieses Amt aus. Seit dem 18. Jahrhundert wohnten Juden in Niederweidbach, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1942 gab es eine Jüdische Gemeinde, an die noch der jüdische Friedhof erinnert. Bei den Novemberpogromen 1938 wurde der Innenraum der Synagoge zerstört. 1942 wurden die verbliebenen Familien nach Theresienstadt deportiert. Politisch gehörte Niederweidbach zum Amt Königsberg und wurde zunächst von Solms regiert, von 1572 eine Zeit lang gemeinschaftlich von Landgrafschaft Hessen und Solms verwaltet und gehörte ab 1629 ganz zu Hessen.[2] Der Ort lag historisch im Dreiländereck zwischen Hessen, Solms und Nassau. Mit der Gebietsreform 1874 wurde die Gemeinde Bischoffen durch Zusammenschluss von Bischoffen, Niederweidbach, Oberweidbach und Wilsbach gebildet. UmfangDer durch das Ortsfamilienbuch erschlossene Zeitraum reicht derzeit von Beginn der lückenlosen Aufzeichnungen mit Taufen in Oberweidbach ab Dezember 1654, in Niederweidbach und Roßbach ab 1655, bei Konfirmationen von 1655, Heiraten von 1656 und Tote von 1655 bis zum Beginn der Standesamtsunterlagen 1876. Diese Aufzeichnungen wurden aus Steuer- und Mannschaftlisten für die Vorkirchenbuchzeit ergänzt, so dass sich Nachweise bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts finden. Am 9. November 1654 beginnt Pfarrer Johannes Michael Pistorius, der von 1650-1682 im Kirchspiel Pfarrer war[3], ein Kirchenbuch. Es enthält eine Pfarrerchronik und ist bei den Taufen nach den Orten gegliedert. Das erste Kirchenbuch beginnt mit einer Liste der Pfarrer von 1533-1843 und listet dann nach den Orten getrennt die Taufen aus Niederweidbach (Dezember 1654-1716), Oberweidbach (Dezember 1654-1716) und Roßbach (1655-1716) auf. Danach sind die Heiraten (April 1656-1716), Kirchenbußen (1657-1716), Tote (Februar 1655-1693) und Konfirmationen (1655-1715) der drei Kirchspielorte gemeinsam erfasst. Es umfasst 320 Seiten. Der Erhaltungszustand ist gut. Das zweite Kirchenbuch wurde von Johann Georg Herrmann begonnen. Es beginnt im Januar, teilweise im Februar 1716 und umfasst Taufen, Tote, Heiraten und Konfirmationen von 1716-1790. Zu Beginn überschneiden sich die Angaben teilweise mit denen aus dem ersten Buch. Es umfasst 760 Seiten. Daran schließt sich das dritte Buch an. Auf 194 Seiten enthält es Tote, Taufen, Konfirmationen und Heiraten von 1791-1807 Ab 1808 werden auf Verfügung neue getrennte Bücher für jeweils Taufen, Heiraten und Tote geführt. Das vierte Buch enthält die Taufen 1808-1834, das fünfte Taufen 1834-1855, das sechste Buch Taufen 1856-1875. Das siebente Kirchenbuch ist das Heiratsbuch von 1808-1875. Das achte Kirchenbuch enthält Urkunden über Tote von 1808-1850, das neunte die Toten von 1850-1875. Im zehnten Kirchenbuch sind die Konfirmationen von 1808-1890 verzeichnet. Alle genannten Kirchenbücher wurden von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mikroverfilmt und sind auf archion, dem evangelischen Kirchenbuchportal, digital sowie im Archiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt als Mikrofilm verfügbar. Weiterhin existieren aus der Vor-Kirchenbuchzeit Steuerunterlagen mit Bevölkerungslisten, die teilweise bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückreichen und bereits an anderer Stelle veröffentlicht sind.[4]. Besonders zu nennen sind dann aus der Kirchenbuchzeit die beiden Volkszählungen im Amt Königsberg von 1667 und 1677. Soweit hier eine Zuordnung möglich war, wurden diese zu den Angaben im Kirchenbuch ergänzt. BearbeitungsstandTaufen vom Beginn bis einschließlich 1821, Tote bis 1822 und Hochzeiten bis 1850 aus diesem Kirchspiel sind hier vollständig erfasst. Darüber hinaus bin ich bestrebt, die weiteren Aufzeichnungen für die Folgejahre zu ergänzen und schrittweise zu veröffentlichen. Ich freue mich über Beiträge und Korrekturen, die die Datenqualität weiter verbessern. Hauptquellen
BenutzerhinweiseBei der Erfassung habe ich die verschiedenen Schreibweisen der Familiennamen beibehalten, sie sollen aber unter Stammnamen zusammengefasst werden. Bei den frühen Einträgen sind oft nur Taufdaten angegeben, später werden, wenn in dem Eintrag vorhanden Geburts- und Taufdatum angegeben. Die Herkunft Auswärtiger ist durch ein Ortsverzeichnis erschlossen. Um eine Zuordnung zu den Digitalisaten zu ermöglichen, werden die Einträge jeweils je Jahr durchnummeriert. Diese Nummerierung ist bei den frühen Einträgen nicht im Original vorhanden, erleichtert aber die Suche bei archion. Mein Dank nochmal an meine Vereinskolleginnen und Kollegen von der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Lahn-Dill und die vielen Mitstreiter, die mit konstruktiven Rückmeldungen und Ermutigung nicht gegeizt haben. Dies soll auch nochmal zeigen, dass eine erfolgreiche Verkartung nur als Gemeinschaftsarbeit möglich ist. In diesem Sinne erbitte ich auch für diese Veröffentlichung Hinweise auf Fehler und andere Interpretationen. [1] Rudolph, Frank (2009): Die evangelische Marienkirche in Niederweidbach und ihr Marienaltar. Kirchengeschichte. Dorfgeschichte. Regionalgeschichte. [2] Interessengemeinschaft Weidbacher Vereine. Arbeitskreis Festschrift: Karl-Heinz Kollmar (Hg) (2002): Festschrift 1200 Jahre Weidbach, Oberweidbach, Niederweidbach : 802 bis 2002. [3] Frank Rudolph (2009): Die Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Niederweidbach seit 1533 Seite 2 |
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Niederweidbach mit Oberweidbach und Roßbach: 13.09.2024 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz |