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Ortsfamilienbuch Deutsch Kamitz (Hermannstein)

Das Dorf Deutsch Kamitz (Hermannstein) gehört zu den ehemaligen deutschen Gebieten in Schlesien. Das Dorf liegt in Oberschlesien, 10 km südwestlich von der Kreisstadt Neisse im Regierungsbezirk Oppeln. In der NS-Zeit wurde das Dorf in „Hermannstein“ umbenannt. Zur Dorfgemeinde gehörten die Kolonien Buschberg (auch Puschberg) und Sandberg.
Seit 1945, der Vertreibung der Deutschen, gehört Deutsch Kamitz zu Polen und heißt Kepnica. Kepnica ist eine Ortschaft der Stadt- und Landgemeinde Nysa (Neisse). Sie liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

         
Ansichtskarte Kath. Kirche Mariä Himmelfahrt
Foto Wilfried Klinke, 2015
Kirche Innenansicht
Foto Philipp Maaß, 2012
Dorfstraße 1965
Foto Hermann Peter
Ziegelei Grondey
1938 still gelegt

 

 
Skizze Deutsch Kamitz und seine Bewohner vor 1945
Urheber unbekannt, bearbeitet von M. Noack
 
Dörfer im südlichen Kreis Neisse,
I. u. M. Rieger: "Deutsch Wette", Ludwigshafen 1985
Quellen:
Wichtigste Quellen sind die Kirchenbücher der katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt, die als Kopien auf Filmrollen bei den Mormonen einsehbar waren.
  Kirchenbücher nicht verfügbar
Taufen 1726 – 1766
1830 – 1908
1767 - 1829
ab Juni 1908
Trauungen 1726 – 1766
1830 – 1945
1767 - 1829
Bestattungen 1830 – 1908
mit Unterbrechungen
1883 - 1887

Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Personen aus den Kirchenbüchern (fett markiert) erfasst (Berücksichtigung des Datenschutzes).
Eine Verknüpfung von Familien über Generationen war oft nicht möglich, weil Kirchenbücher für einen Zeitraum von über 60 Jahren nicht mehr erhalten sind.

 

Die katholische Kirche St. Georg in Heidau war Filiale von Deutsch Kamitz, und es gibt etliche Vernetzungen mit Familien beider Nachbardörfer. Bei Personen, die Bezug zu Heidau haben, ermöglichen notwendige Anschlussdaten das mühelose Auffinden der Familien im Ortsfamilienbuch Heidau: https://www.online-ofb.de/heidau/

Seit Erscheinen des OFB stellten interessierte Forscher mit Vorfahren in Deutsch Kamitz ergänzend ihre Stammbäume zur Verfügung, die in das Umfeld von Deutsch Kamitz führten. Da diese Daten erfahrungsgemäß auch für andere Forscher hilfreich sein können, sind alle Ergänzungen, für die kein OFB vorliegt, in der Familiendatenbank "Dörfer südlicher Kreis Neisse" erfasst: https://online-ofb.de/neissekreis_suedl/

 

Zu den Daten:

  • Bis ca. 1766 ist in den Kirchenbüchern nicht der Tag der Geburt und des Todes vermerkt, sondern lediglich der Tag der Taufe und der Bestattung. Bei den Personendaten sind die Geburts- und Sterbeangaben bis dahin tatsächlich also Tauf- und Bestattungstage.
  • Ungefähre Daten zum Jahr der Geburt und des Todes beruhen auf Berechnungen nach dem Heirats- oder Sterbealter.
  • Bei unterschiedlicher Schreibweise der Familiennamen (oft innerhalb einer Generation) wurde die gewählt, die 1945 bestand, z.B. Jedzin, Jitsche = Jitschin, Potze = Putze.
  • Bei Heirat von auswärtigen Personen wird der in den Kirchenbüchern genannte Herkunftsort als Geburtsort übernommenen. Ohne Überprüfung handelt es sich aber nur um vermutete Geburtsorte.
  • Es ist nicht auszuschließen, dass Personen doppelt vorkommen, wenn durch fehlende Daten eine eindeutige Zuordnung zur Herkunftsfamilie nicht möglich war.

Über das Dorf
Für Ahnenforscher wichtige Informationen finden sich in dem Buch „Die Dörfer des Kreises Neisse“ von dem gebürtigen Schlesier Franz-Christian Jarczyk, 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim
Auf der Webseite von genealogy.net „Landkreis Neisse“ (Version vom 24.11.2019) sind die Dörfer aufgelistet mit Links, die zu den Texten des Buches führen: http://wiki-de.genealogy.net/Landkreis_Neisse

Geographische Lage: Hermannstein, ein Straßendorf, 10 km südwestlich von Neisse, liegt an der Straße über Heidau, 270 m über NN im Oppersdorfer Hügelland. Die Station der Neisser Kreisbahn an der Strecke nach Steinau befand sich im Tal unterhalb des Dorfes, eine Omnibuslinie führte durch das Nachbardorf Heidau, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte: Das Dorf „duo Cameniza“ wird erstmals 1284 unter den 65 strittigen Orten genannt. Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß „Kempnitz magnum“ (= Groß Kamnitz) 59 kleine Huben, von denen die Kirche 1 und der Scholze 10 hatten. Anfang des 15. Jahrhunderts hieß der Ort Kempnytz theutonica = Deutsch Kamitz; dieser Ortsname wurde 1936 in Hermannstein geändert. Das Dorf ist eine reindeutsche Siedlung „auf grüner Wiese“ gewesen. In der Dorfmitte hatte ein steinerner Wehrturm mit einer Grabenanlage gestanden.

Die Gemeinde:

  • Hermannstein (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauer Heinrich Teuber) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Heidau) und des Standesamts; der Gendarmerie-Amtsbereich war in Altewalde. Im Ort war eine Station der Grauen Schwestern, 1909 gegründet; 1925 besuchten 48 Kinder die Spielschule. Das Dorf hatte eine Freiwillige Feuerwehr.
  • Für 1640 wird ein Kirchschreiber genannt, der Knaben unterrichtete und vierteljährlich für jeden Schüler 4 „Böhm“ bezog. Für 1784 wird ein Schulmeisterhaus angegeben. Das zweistöckige Schulhaus stammt von 1850. Im Jahr 1925 besuchten 90 Kinder die zweiklassige Schule.
    Unterricht gaben 1925 Lehrer Alfred Vogt, Lehrer Otto Kandler; 1935 und 1939: Hauptlehrer Johann Glatzel, Lehrer Reinhold Kappel.
  • Die Gemeindeflur ist 1055 ha groß. Das Rittergut (53 ha) war während langer Zeit bis kurz vor 1914 im Besitz der Familie May, danach bei der Familie Globisch. Die Erbscholtisei (45 ha) gehörte der Familie Birnbrich. Der Erbhof (25 ha) der Familie Jitschin war seit 1649 nachweislich im Familienbesitz (siehe auch Webseite der Fam. Jitschin).

Kirche:

  • Katholische Kirche Patrozinium Mariä Himmelfahrt, zum Pfarrsprengel gehörte auch Heidau. Jungkirmes und Gelöbnistag war am 26.6., :Altkirmes am 2. Sonntag im Oktober. Ein Pfarrer wird erstmals im Jahr 1286, die katholische Kirche (Patrozinium Mariä Himmelfahrt) zuerst im Lib. Fund. (um 1300) erwähnt. Hermannstein gehörte zu den reichen Pfarreien, die Pfarrwidmut war mit 113 ha im Ort und 27 ha in Heidau, das auch zum Pfarrsprengel gehörte, wohl die größte in Oberschlesien. Teile der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. 1685 stürzte der Turm ein, der bald wieder aufgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut. An der Außenmauer befindet sich für einen 1317 gestorbenen Pfarrer Hermann ein Grabstein, der aus Großkunzendorfer Marmor hergestellt und der älteste Grabstein Schlesiens ist. Eine 135 kg schwere Glocke ist von :1526, eine weitere ist älter.
    Pfarrer waren 1895-1908 Karl Schneider, :1908-1917 Franz Kopetzky, 1917-1945 Paul Völkel.
  • Die evangelische Kirche war in Neisse.

Einwohnerentwicklung:

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
    Deutsch Kamitz (Hermannstein)
    1784: 69 Stellen
    1845: 761 Einwohner, 121 Häuser -
    1895: 715 Einwohner, 122 Häuser, 164 Haushalte
    1939: 655 Einwohner, 148 Haushalte
    Kolonie Buschberg
    1939: 47 Einwohner, 12 Haushalte
    Kolonie Sandberg
    1939: 17 Einwohner, 4 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Fleischer, 2 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle,
    2 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Ziegelei, 1 Spar- und Darlehenskasse

Flucht und Vertreibung 1945: Die Dorfbewohner hatten ihren Ort am Ende des Krieges nicht verlassen. Als russische Truppen ins Dorf kamen, verwüsteten sie die Kirche; die Orgel wurde zerstört, der Altar geschändet, Kelche und Paramente auf den Feldern verstreut. Die männliche Bevölkerung zwischen 14 und 60 Jahren wurde verschleppt. Die Polen vertrieben dann am 7.10.1945 binnen 1 Stunde die noch verbliebenen Einwohner. Jeder durfte 10 kg Gepäck mitnehmen. Zu Fuß mussten alle über Heidau-Preiland nach Neisse ziehen. Dort wurden sie in den Kasematten der alten Festungsanlagen festgesetzt, bis sie in Viehwaggons nach dem Westen transportiert wurden. Viele kamen in dieser Zeit um.

Für die Richtigkeit der Angaben im OFB kann keine Garantie übernommen werden. Trotz Bemühens um Sorgfalt sind Fehler nicht auszuschließen, deshalb sind Hinweise auf Fehler und Ergänzungen stets erwünscht - die Daten können Anregungen bieten, aber nicht die eigene Forschung ersetzen.
Dank gilt allen Forschern, die ihre Dokumente und Forschungsergebnisse uneigennützig zur Verfügung stellen und Herbert Juling für die Einstellung der Datenbank auf der Webseite.




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