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Ortsfamilienbuch Güstebiese
Güstebiese bedeutet im Slawischen – „schmaler Streifen trockenen Landes“.
Das Dorf liegt jenseits der Oder, etwa 25 km nordöstlich von Wriezen auf polnischem Gebiet, heißt heute Gozdowice und gehört zum Powiat Gryfiński.
Der Name taucht in der alten Literatur auch als Gustebis(e), Gustibisse, Gustebese, Gustebitze oder Gustebyse auf.
Kleine Chronik des Dorfes Güstebiese
1336 erscheint das erste Mal der Ort Güstebiese, als der Markgraf Ludwig der Ältere die Gebrüder Henning, Tydeke, Peter und Johann, welche aus einer alten neumärkischen Familie stammten, mit einem Fischerdorf ohne Acker belehnt. Von da an nannten sie sich von Güstebiese (Gustebis). Ihren Hauptwohnsitz hatten sie in Grüneberg (Golice). Die Ritter von Güstebiese machten damals zusammen mit Ihren Vettern Mörner aus Zellin die Oderschifffahrt und das Land zu beiden Seiten der Oder unsicher.
1433 gelangt der Deutsche Orden nach dem Aussterben der Herren von Güstebiese in den Besitz des Dorfes.
1460 übergibt Kurfürst Friedrich dem Achim von Bredow den Hof zu Grüneberg und die zugehörigen Dörfer Selchow, Zäckerick und Güstebiese.
1466 kaufte Liberius von Schlieben (seit 1460 Herrenmeister des Johanniter-Ordens) vom Kurfürsten Friedrich den Hof zu Grüneberg und die zugehörigen Dörfer Selchow, Zäckerick und Güstebiese.
1641 erscheint der erste Eintrag im Güstebieser Kirchenbuch mit Friedrich Brune, Hans Liese dem Schulzen und Peter T(D)rileke.
1724 wird eine auf der Oder verkehrenden Fähre, welche in Güstebiese repariert wird, erwähnt.
1746 befiehlt König Friedrich Wilhelm II den Bau eines Hauptkanals der Oder. Dabei entstehen am Westufer der Oder neue Siedlungen, welche durch Zuzüglern aus Österreich, der Pfalz und auch aus Polen besiedelt werden.
1750 wird das Dorf Neu-Güstebiese oder Carlsbiese in der Beschreibung des Ordensamts Grüneberg in der Neumark genannt, welches aber zum Ober-Barnimschen Kreis der Mittelmark gehört. Dort erscheint das Dorf Güstebiese als Alt-Güstebiese.
1758 Während des Siebenjähriger Krieges (1756-1763) überquert Friedrich II. am 23. August 1758 mit seiner Armee mittels einer Pontonbrücke und Booten bei Güstebiese die Oder um am 25. August 1758 die Schlacht bei Zorndorf (Sarbinowo) zu gewinnen.
1815 Eröffnung einer ständigen Fährverbindung zwischen dem Dorf Güstebiese und der Siedlung Güstebieser Loose; Wirtschaftsaufschwung werden 3 neue Mühlen, 2 kleine Werften und ein Umschlaghafen für Getreide, Vieh und Tierfutter gebaut.
1920 - 1930 besitzt das Dorf ein Fährhaus, Standesamt, Postamt, Schwimmbad, Restaurants und Pensionen. Die kurze Entfernung zu Berlin und die natürliche Schönheit der Gegend machen Güstebiese zu einem Urlaubsziel für Berliner. Der letzte deutsche Bürgermeister ist Franz Ruckheim.
02.07.1945 das Dorf wird durch die 5. Armee der 1. Weißrussischen Front besetzt.
02.08.1945 das Dorf wird durch die Festlegung der Westgrenze Polens an den Flüssen Oder und Neiße durch die Potsdamer Beschlüsse in Güstebiese und Güstebieser Loose geteilt, wobei Güstebieser Loose in Deutschland verbleibt. Güstebiese erhält den polnischen Namen Gozdowice.
1947 wird die vorhandene Kirche römisch-katholisch geweiht.
1956 wird das Dorf elektrifiziert.
1997 wird das Dorf erstmals wieder durch das Oderhochwasser überschwemmt.
20.10.2007 erfolgt die Eröffnung eines Fähren-Grenzübergangs zwischen Gozdowice und Güstebieser Loose durch eine hydraulisch-mechanische Seitenradfähre.
Interessant ist auch der Artikel von Prof. Jonas, welcher aus dem Ort stammt, man findet ihn unter: https://www.barnim-oderbruch.de/index.php?id=551
Mitwirkende
Ein Dankeschön an folgende Personen, welche Ihre privaten Stammdaten der Personen aus Güstebiese zur Verfügung gestellt haben:
- Michael Schermer für den FN Schermer, Tarun, Binte und Angehörige
- Susanne Gerdts für den FN Haase, Moritz, Braemer, Klemer, Malchow und Angehörige.
- Silvia Seyfarth für den FN Meyer, Ermster und Angehörige
- Astrid Hinsch für den FN Rohr
- Prof. Dr. Paul Enck für den FN Neider und Angehörige
- Michael Burghardt für den FN Buhle und Angehörige
- Patrick O’Callaghan für die FN Schneider, Krätke, Hebenstreit und Angehörige
von meiner Seite FN Bosse, Bracht, Kelch und Angehörige
und außerdem ein Dankeschön an
- Raimund Koch für die Überlassung von Personendaten aus seiner Neumark-Sammlung.
- Reimund Lehnert, ehemaliger Ortsfamilienbetreuer
Genutzte Quellen:
- Kirchenbücher aus den umliegenden Ortschaften von Güstebiese, wie z.B. Altlewin, Neulewin, Ortwig, Zellin, Barnim,..., sowie Findagrave.
Weitere interessante Seiten zu Güstebiese
Kirchenbuchseite
- https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/de/jednostka/-/jednostka/7927968
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Weitere Quellen zur Chronik Güstebieses und derer "von Güstebiese"
- Metzner, Beiträge zur Geschichte der Einführung des Christentums in Preussen, Seite 177, 185, 187.
- Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung Urkunden,Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. Band 1, Berlin 1867
- Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung Urkunden,Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. Band 7, Morin 1847 - Seite 163
- Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung Urkunden,Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. Band 41, Morin 1868 - Seite 238
- Georg Wilhelm von Raumer, Die Neumark Brandenburg im Jahre 1337 oder Markgraf Ludwigs des Älteren Neumärkischen Landbuches aus dieser Zeit, Berlin 1837, Seite 81 + 82
- Christian Gahlbeck: Zisterzienser und Zisterzienserinnen in der Neumark, Berlin, Verlag A. Spitz, 2002, Seite 300 + 1202
- Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhubderts, Band 3, Brandenburg, Müller, 1856 - Seite 358
- Karl Heinrich Friedrich Chlodwig von Reitzenstein, Regesten der Grafen von Orlamuende aus Babenberger und Ascanischem Stamm mit Stammtafeln, Siegelbildern, Monumenten und Wappen, Berger, Bayreuth, 1871 - Seite 265
- Aus der Geschichte des Chojen-Landes, Sammelwerk herausgegeben von T.Białecki, Stettin 1969, Westpommersches Institut
- Wikipedia
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