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Ortsfamilienbuch Casimir
Geschichte [Quelle: Handbuch historischer Stätten, Schlesien, Kröners Taschenausgabe Band 316, Stuttgart 1977] Kasimir (Kazimierz, Kr. Leobschütz). Jaroslaus, Sohn Herzogs Boleslaus' des Langen von Schlesien, Bischof von Breslau und Herr des Oppelner Landes, übergab den Landstreifen zwischen Hotzenplotz, Straduna (Tiefenburg-Bach), Oder und der mährischen Grenze Zisterziensermönchen aus Pforta an der Saale, die jedoch nach seinem Tode (22. 3. 1201) wieder wegzogen, worauf Herzog Boleslaus und sein Sohn Heinrich I. den nach dem Stifter »Iarozlav« genannten Besitz vor dem 10. 8. 1201 dem Kloster Leubus schenkten. Nachdem das Oppelner Land 1202 an das Herzogtum Ratibor gefallen war, versuchte das Kloster Leubus, den Besitz zu sichern und auszubauen. Es ließ sich 1212/14 die Zehnten bestätigen, 1223 vom Bischof den Sprengel der Marienkirche in Kasimir zwischen Hotzenplotz, Straduna und Oder festlegen, 1226 von Herzog Kasimir von Oppeln die Kirche in Kasimir und das Gebiet westlich davon schenken bzw. bestätigen und 1239/40 von Herzog Mieszko II. von Oppeln die Genehmigung zur Ansiedlung von Deutschen erteilen. Das Ausmaß der Kolonisation in dem Landstrich spiegelt sich in der Tatsache, daß auf dem Boden des polnischrechtlichen Pfarrsprengels von Kasimir von 1223 im Jahre 1447 15 selbständige Pfarren bestanden. Die Besiedlung war aber nicht nur vom Kloster Leubus durchgeführt; denn die Herzöge von Oppeln hatten dessen Besitz immer mehr eingeengt, u. a. war auf ihm die Stadt Oberglogau entstanden. Der Hauptort des Leubuser Besitzes war von vornherein »Jaroslau« 6 km südöstlich Oberglogau, bereits 1212/14 nach dem damaligen Landesherrn Kasimir von Oppeln (1211- 29/30) in Kasimir umbenannt. Das Kloster richtete dort einen Wirtschaftshof (Grangie) und eine Propstei ein, die bis zur Säkularisation 1810 bestanden. Der Wirtschaftshof kam danach als Rittergut »Propstei Kasimir« an die Familie von Prittwitz, ebenso die bis zuletzt bei Leubus verbliebenen Dörfer Damasko, Langendorf, Thomnitz und Berndau mit Vorwerken. Das Dorf Kasimir und das Rittergut »Gräflich Kasimir« gehörten zum Majorat Oberglogau der Grafen von Oppersdorff. Folgende Quellen stehen für die Familienforschung in Kasimir (Kreis Leobschütz) zur Verfügung: Evangelisches Kirchenbuch: Oberglogau, Militärgemeinde 1834-1876 bei den Berliner Militär-Kirchenbüchern. Hinweis: Das evangelische Kirchenbuch 1834-1876 ist als Mormonenfilm verfügbar. Katholisches Kirchenbuch: Taufen 1804-1837, 1853, 1859, 1868, 1870; Heiraten u. Tote 1817-1818, 1820-1830, 1853, 1859, 1868, 1870 im Staatsarchiv Oppeln. Hinweis: Das Kirchenbuch 1796-1951 ist als Mormonenfilm verfügbar. Standesamt (in Damasko): Geburten, Heiraten u. Tote 1878-1903 im Staatsarchiv Oppeln. Für dieses Ortsfamilienbuch – das sporadisch ergänzt und aktualisiert wird – wurden bisher die Verfilmungen der katholischen Kirchenbücher
der The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints ausgewertet.
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Casimir: 00.00.2024 |